13 | Else Megelin, geb. Taege 1905 - 1986
Else Taege wird 1933 direkt an ihrem Arbeitsplatz als Verwaltungsangestellte
des Bezirksamts Prenzlauer Berg festgenommen. Die Humanistin
und Sozialdemokratin wird als Staatsfeindin unter dem Verdacht
der Mittäterschaft in der illegalen Organisation Roter Stoßtrupp in
Schutzhaft genommen. Zudem soll sie Auskunft über die illegalen
Tätigkeiten und die politischen Verbindungen ihres Verlobten Kurt
Megelin erteilen.
Nach ihrer politisch motivierten Entlassung aus dem Staatsdienst arbeitet sie als Sekretärin im Betrieb von Wilhelm Leuschner. Der ehemalige sozialdemokratische Gewerkschaftsführer betreibt in der Kreuzberger Eisenbahnstraße 5 eine Fabrik für Zapfhähne. Er koordiniert selbst diverse Widerstandsaktivitäten und ist von den Verschwörern des 20. Juli als Vizekanzler vorgesehen. Else Megelin ist mit Leuschners illegaler Arbeit vertraut. Leuschner wird im September 1944 hingerichtet. Else Megelin überlebt das NS-Regime.
"Nur durch die aktive
Mitarbeit meiner Frau
konnte ich als Vorsitzender
der Organisation die vielen
Jahre durchhalten, und die
Organisationsarbeit lief
auch dann ohne
Schwierigkeiten weiter,
wenn ich aus irgendeinem
Grunde ausfi el, weil meine
Frau meine Aufgaben
kannte und sie sicher
weiterführte."
Kurt Megelin
Nach zehnmonatiger Gestapohaft wird sie aus Mangel an Beweisen
freigelassen. Ungeachtet der Gefahr engagiert sie sich weiterhin in
der sozialistischen Widerstandsgruppe Roter Stoßtrupp, zu deren
Führungskreis Kurt Megelin zählt. Sie verwaltet den illegalen Geldtransfer
im In- und Ausland. Während der insgesamt 33-monatigen
Haftzeit ihres Verlobten übernimmt sie gemeinsam mit Otto Ostrowski
dessen leitende Funktionen.Nach ihrer politisch motivierten Entlassung aus dem Staatsdienst arbeitet sie als Sekretärin im Betrieb von Wilhelm Leuschner. Der ehemalige sozialdemokratische Gewerkschaftsführer betreibt in der Kreuzberger Eisenbahnstraße 5 eine Fabrik für Zapfhähne. Er koordiniert selbst diverse Widerstandsaktivitäten und ist von den Verschwörern des 20. Juli als Vizekanzler vorgesehen. Else Megelin ist mit Leuschners illegaler Arbeit vertraut. Leuschner wird im September 1944 hingerichtet. Else Megelin überlebt das NS-Regime.
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DSCN2005.jpg (2272x1704, 765 KByte) -- Das Haus Schollenhof 12 in der Siedlung Freie Scholle, Berlin- Tegel, in dem Else und Kurt Megelin lebten. Die Freie Scholle ist eine Genossenschaftssiedlung, in der in der Weimarer Republik überwiegend Sozialdemokraten wohnten. Der Schollenhof wurde 1925 bis 1932 nach Plänen von Bruno Taut im Bauhausstil errichtet. |
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Megelingrab.jpg (4752x3168, 13,62 MByte) -- Das Grab von Kurt und Else Megelin auf dem Friedhof Tegel "Am Fließtal" |